Weltweit wurde 2016 auf ca. 100.000 ha Ölkürbis angebaut. Davon entfielen knapp 40 % auf Österreich (39.450 ha), 45.000 ha auf das restliche Europa (vor allem Osteuropa) und ca. 15.000 ha auf China.
Laut der Agrarmarkt Austria hat sich die Anbaufläche in Österreich bedingt durch eine Rekordernte im Jahr 2016 und niedrige Erzeugerpreise nach einer mehrjährigen Steigerung 2017 wieder halbiert. 2016 wurden ca. 40 % der österreichischen Gesamtproduktion exportiert. Der wichtigste Zielmarkt ist Deutschland, aber auch Frankreich, Schweiz, die Benelux‐Staaten, die USA, Japan und Korea werden beliefert. kürbiskernöl.cc beliefert Privat- und Geschäftskunden
in fast allen Ländern der Welt mit Kürbiskernöl.
Ölkürbisproduktion in Österreich
Wie die Statistik Austria errechnet hat, ließ der hohe Flächenzugewinn vor allem in Niederösterreich, gekoppelt mit dem höchsten Ertrag der letzten 10 Jahre die Produktion von Ölkürbiskernen massiv in die Höhe schnellen. Es wurden mit 29520 Tonnen ganze 52% mehr als im Vorjahr geerntet, davon 13237 Tonnen in Niederösterreich, 12201 Tonnen in der Steiermark, 2345 Tonnen im Burgenland sowie 1323 Tonnen in Oberösterreich und 405 Tonnen in Kärnten. Der Ölkürbis mach in der Gesamtstatistik der Ölsaaten und Körnerleguminosenernte 2016 in Österreich insgesamt 6,5% aus.
Ölkürbisproduktion in der Steiermark
Das Gebiet der g.g.A. wurde in der Steiermark auf folgende politischen Bezirke begrenzt:
Steiermark: Politische Bezirke Leibnitz, Deutschlandsberg, Voitsberg, Graz, Graz‐Umgebung, Weiz, Hartberg‐Fürstenfeld und Südoststeiermark
In der Riedellandschaft der Steiermark kann Kürbis nur in den ebenen Flusstälern und an flachen Hügelabhängen gebaut werden. Die Riedelabhänge sind oft zu steil für den Anbau, die Riedelrücken hingegen zu schmal.
In der Steiermark wurden im Jahr 2016 auf einer Fläche von 16.422 ha Ölkürbisse angebaut. Diese ergaben eine Erntemenge von 12.201 t (metrische Tonnen). Daraus ergibt sich ein Durchschnittsertrag von 740 kg Kernen / ha.
Gemäß den Regelungen von Steirischer Ölkürbis g.g.A. darf auch in Teilen des Burgenlandes und Niederösterreichs Steirischer Ölkürbis angebaut werden.
Ölkürbisproduktion in Niederösterreich
In folgenden politischen Bezirken in Niederösterreich darf der Steirisches Ölkürbis ebenfalls unter dem Schutzsiegel von g.g.A. angebaut werden: Hollabrunn, Horn, Mistelbach, Melk, Gänserndorf (nur Gerichtsbezirk Zistersdorf) und Korneuburg‐Stockerau (nur Gerichtsbezirk Stockerau)
Die ausgewählten Bezirke im Bundesland Niederösterreich hatte im Jahr 2016 insgesamt eine Ölkürbisfläche von 16.927 ha und eine Erntemenge von 13.237 t, was einen Ertrag von 780 kg / ha ergibt. Damit waren Anbauflächen und Erntemengen in Niederösterreich erstmals größer als in der Steiermark. Während in der Steiermark Direktvermarktung eine wichtige Rolle spielt, wird der Ölkürbis in Niederösterreich jedoch vor allem im Vertragsanbau kultiviert, und Steirische Ölmühlen verarbeiten die Kerne dann weiter zu Kürbiskernöl.
Ölkürbisproduktion im Burgenland
Auch in einigen Bezirken des Bundeslandes Burgenland darf
Steirischer Ölkürbis g.g.A angebaut werden, und zwar in den politischen Bezirken Jennersdorf, Güssing, Oberwart
In Summe wurden 2016 im Burgenland 3.230 ha Ackerflächen mit Ölkürbisanbau gemeldet.
ggA: Geschützte geografische Angabe
Die Abkürzung
g.g.A. bedeutet geschützte geographische Angabe und bedeutet, dass die Verarbeitung in dem genannten Gebiet stattfinden muss, dass aber die Rohstoffe auch aus anderer geographischer Herkunft stammen können, diese muss aber in einer Spezifikation festgelegt werden. Willkürlicher Einkauf von Kürbiskernen von außerhalb ist nicht möglich.
Ölkürbis Saatzucht und Sortenspektrum
Das aktuelle Sortenspektrum des Ölkürbisses in Österreich stammt zum Großteil von der
Saatzucht Gleisdorf. Dieses Pflanzenzuchtunternehmen bietet die traditionellen Sorten 'Gleisdorfer Ölkürbis' und 'GL Classic' an. Seit
einigen Jahren werden auch erfolgreich folgende Hybrid‐Sorten der Gleisdorfer Saatzucht angebaut: 'GL Maja', 'GL Opal', 'GL Oskar', 'GL Planet' und 'GL Rustikal'. Die Zuchtleiterin für Ölkürbis ist DI Johanna Winkler. Der Erhalt der Sortenzüchtung am Standort in Gleisdorf ist der wichtigste und wesentliche Faktor für den Erfolg des Steirischen Ölkürbisses und des Steirischen
Kürbiskernöls g.g.A. überhaupt. Nur so war es möglich, diese Kulturpflanze wirklich gut zu erforschen und auf alle Herausforderungen rasch zu reagieren. Weder die vorgelagerte Grundlagenforschung von Universitäten noch der nachgelagerte Saatguthandel hätten dieses Wissen und diese Arbeit über die vielen Jahrzehnte leisten können.
Dann sei auch noch die langjährige Erfahrung mit Ölkürbis und Gemüsekürbis durch die
weststeirische Versuchsstation Wies (des Amtes für Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark) unter der Leitung von Ing. Helmut Pelzmann erwähnt. Nach dieser Zuchtstation ist nämlich die Ölkürbissorte 'Wies 371' benannt.
Und schließlich hat noch die oberösterreichische
Saatbau Linz die frühe Sorte 'Beppo' aus Neuseeland übernommen. Heute produziert Saatbau Linz Hybridsaatgut dieser Sorte in Österreich. 'Beppo' geht auf einen Export des schalenlosen Kürbis nach Neuseeland in den 60er Jahren zurück, der dort mit anderen Kürbissorten gekreuzt wurde. 'Beppo' macht im Anbaujahr 2017 schon ein Viertel der Österreichischen Kürbisanbaufläche aus. Auch die Sorte 'Camillo' wurde neu entwickelt, auf sie kommt aber noch keine relevante Anbaufläche.